Patagonier wehren sich gegen hohe Spritpreise und schlechte Infrastruktur
Marinela Potor, Santiago de Chile [jungewelt.de]
Alle Jahre wieder« scheint das Prinzip in Chiles südlichster Region Patagonien zu sein. Nachdem es bereits im vergangenen Jahr zu Demonstrationen gegen die Regierung gekommen war, sind die Proteste Anfang Februar heftiger als je zuvor wieder aufgeflammt. Auslöser war am 5. Februar die Blockade des Flughafens von Melinka in der Region Aysén durch einige Fischer. Diese wehrten sich gegen die hohen Spritpreise in der Region.
Nach der Aktion der Fischer hat sich die Lage nicht mehr beruhigt: Blockierte Straßen und Autobahnen, besetzte Gebäude, streikende Arbeiter und Demonstrationen prägen seither den Alltag der mehr als 2000 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago gelegenen Region. Mittlerweile hat sich mit dem Movimiento Social por la Región de Aysén (Soziale Bewegung für die Region Aysén) eine Organisation gebildet, die die Proteste anführt. Sprecher Patricio Segura erklärt, warum die Menschen im Süden Chiles so aufgebracht sind: »Theoretisch ist Patagonien und die Region von Aysén eine der wohlhabendsten Regionen Chiles. Doch wir merken nichts davon. Für die Bürger bedeutet das Leben hier überhöhte Lebenskosten, schlechte Schulbildung und miserable Krankenversorgung.«